In der Telefonzelle angekommen, musste ich feststellen, dass dort kein Telefonbuch vorlag. Das passiert auf Nachfrage bei der Deutschen Telekom recht häufig in öffentlichen Telefonzellen in Deutschland. Hier laben sich Vandalen, die Telefonbücher einfach zerreissen oder sogar anzünden. Die geschätzten Vandalismusschäden werden immer mehr, die Deutsche Telekom reagiert mit einem starken Abbau der Telefonzellen, nicht nur aus diesen Gründen.
Im Herbst 2014 hatte die Telekom nach ihren Angaben in ganz Deutschland noch etwa 30.000 öffentliche Fernsprecher betrieben. Dazu kommen etwa 1.000 von anderen Anbietern. Zehn Jahre zuvor hatte es noch rund 107.000 öffentliche Telefone gegeben.

Die Telekom ist nach dem Telekommunikationsgesetz (TKG) zwar dazu verpflichtet, eine Grundversorgung mit öffentlichen Telefonen zu gewährleisten. Da aufgrund der hohen Verbreitung von Handys und Festnetz-Telefonen die Bedeutung der Telefonzellen deutlich abgenommen hat, darf das Unternehmen deren Anzahl jedoch verringern. Wird ein öffentliches Telefon wenig genutzt und stimmt die Gemeinde zu, auf deren Grund das Telefon steht, so kann die Telekom es problemlos abbauen. Momentan sind damit alle Telefonzellen betroffen, die weniger als 50 Euro Umsatz pro Monat erzeugen.